Lieber Arzt oder doch Bauingenieurin?
Am 22. Dezember 2020 ging auch die Berufsorientierung am Eduard-Mörike-Gymnasium neue digitale Wege. Im Rahmen des Bildungsplans Deutsch organisierte Frau Denise Jährling für ihre Klasse 9b ein Gespräch mit Vertretern verschiedener Berufsgruppen. Nicht nur die Referenten hatten sich freiwillig dazu bereit erklärt, auch die 17 Schülerinnen und Schüler kamen dazu extra aus ihren Ferien in ihr virtuelles Klassenzimmer.
Da im Schuljahr 2020/21 vieles pandemiebedingt nur eingeschränkt möglich ist, muss man immer wieder neue Möglichkeiten suchen, wegweisende Veranstaltungen zu gestalten. Dies gilt auch für die Berufsorientierung am Gymnasium (BOGY). Diese hat seit Einführung des neuen Bildungsplans 2016 nicht nur im Fach Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung einen eigenen Stellenwert erhalten, sondern auch das Fach Deutsch trägt dazu bei.
Da der klassische Weg, der Besuch eines Profis im Unterricht, nicht möglich war, wählte die Deutschlehrerin den Weg der Videokonferenz. Von Remagen bis Achern, von Heilbronn bis Schweinfurt fanden sich vier Referentinnen und Referenten dazu bereit, ihre Berufe vorzustellen. Durch den verfrühten Ferienbeginn wurde das aber auch für die Schülerinnen und Schüler zu einer freiwilligen Veranstaltung. Von den 19 Jugendlichen nahmen dann aber auch 17 teil und dankten somit den Vortragenden für ihr Engagement.
Den Beginn machte Dr. Philipp van Gelder von der Mainbogenpraxis Sennfeld bei Schweinfurt. Er stellte nicht nur seinen Werdegang vor, sondern sich auch den Fragen der SchülerInnen. Deutlich wurde dabei, dass der Weg hin zum fertigen Arzt viel Ausdauer bedarf. Nach ihm präsentierte Karsten Weber aus Remagen nicht nur das Studienfach Informatik, sondern auch den Ausbildungsgang Fachinformatiker. Dies untermalte er mit praktischen Beispielen. Im Anschluss gab Frau Nadja Neher-Belz aus Lauf bei Achern einen ersten Einblick in das Leben als Architektin. Ausgehend von ihrer Berufserfahrung bei Straub Architekten zeigte sie anhand von Grafiken und Plänen die Vielseitigkeit ihres Berufes auf. Ergänzend dazu informierte dann Carsten Belz nicht nur über den Studiengang Bauingenieur, sondern verdeutlichte dabei, dass ein Studiengang zu vielen unterschiedlichen Berufen führen kann – vom Brandschutzgutachter bis hin zum klassischen Projektleiter auf einer Großbaustelle. Dabei gelang ihm überzeugend die didaktische Reduktion, da er nicht nur Diplombauingenieur ist, sondern auch dem ersten Jahrgang Diplompädagogen angehört, die gezielt als Doppelstudium Lehrkräfte für das berufliche Schulwesen wurden. Nach etwa eineinhalb Stunden endete die Veranstaltung mit zufriedenen Schülerinnen und Schülern, die einen ersten tieferen Kontakt mit ihren Traumberufen haben konnten.
(Jae)